Vorbild Schweiz? Konkordanzdemokratie und direkte Beteiligung in der Schweiz
Eine Onlinetagung der HBS NRW in Kooperation mit „Mehr Demokratie e.V.“
Online-Seminar • 23-4604
Plätze frei
Für viele Menschen gilt die Schweiz als Musterbeispiel für eine gute Demokratie und Inbegriff von Bürgerbeteiligung. Die Unterschiede zum demokratischen System Deutschlands könnten kaum größer sein, was schon bei der Bundesregierung anfängt: Die Schweiz hat keine Regierung im üblichen Sinne, die das Land in die eine oder andere Richtung lenkt. An der Spitze der Exekutive steht ein siebenköpfiger Verwaltungsrat, der sog. „Bundesrat“, der überparteilich von allen größeren Parteien zusammengesetzt wird.
Außerdem haben die Schweizer*innen ein hohes Maß an Mitspracherecht auch abseits von Wahlen. Mit Volksinitiativen können sie selbst Themen auf die politische Agenda setzen und darüber abstimmen. Mit obligatorischen oder fakultativen Referenden haben sie das letzte Wort bei der Gesetzgebung. In Deutschland werden jedoch vor allem populistische Initiativen zum Minarett-Verbot oder für mehr Abschiebungen wahrgenommen und diskutiert.
Auffällig sind die hohe Lebenszufriedenheit und das Vertrauen in die Institutionen der Schweiz. Auf dem „OECD Better Life Index“ belegt die Schweiz aktuell den vierten Platz – Deutschland steht auf Platz 8. Auch das Vertrauen in die politischen Institutionen und die Demokratie als politisches System ist bei uns deutlich geringer: Jede zweite Person ist mit dem Funktionieren unserer Demokratie unzufrieden.
Ist die Schweiz also die „bessere Demokratie“ oder kann sie sogar ein Vorbild für unser demokratisches System sein? Lässt sich der ausgeprägte Föderalismus auf Deutschland übertragen? Wie ist das Selbstverständnis gewählter Abgeordneter in einem Land mit weitreichenden Mitbestimmungsrechten? Was können wir von der Schweiz in Sachen Mitbestimmung und Bürgerbeteiligung lernen?
Diese Fragen wollen wir im Rahmen unserer zweitägigen Onlinetagung in Kooperation mit dem Verein Mehr Demokratie e.V., bestehend aus insgesamt vier Einzelveranstaltungen beantworten. Wir kommen mit Politiker*innen, Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen ins Gespräch über die Voraussetzungen und die Umsetzung der direkten Demokratie in Schweiz.
Ablauf:
Freitag, 17. November
17:30 - 18:00 Uhr: Ankommen und einchecken im digitalen Raum
18:00 – 18:15 Uhr: Begrüßung durch die Veranstalter*innen
18:15 – 19:30 Uhr: Block 1: Einführung in das politische System der Schweiz
Vortrag mit Diskussion: Das Repräsentativsystem der Schweiz (Föderalismus und Konkordanzsystem)
Claude Longchamp | Politikwissenschaftler und Historiker (angefragt)
Samstag, 18. November
09:00 - 09:30 Uhr: Ankommen und einchecken im digitalen Raum
09:30 - 11:00 Uhr: Block 2: Direkte Demokratie in der Schweiz
Vortrag: Überblick und Wirkung der Mitbestimmungsrechte in der Schweiz
Dr. Hans-Peter Schaub | Uni Bern, Projektleiter swissvotes.ch
anschließend
Paneldiskussion: Sind weiterreichende Mitbestimmungsrechte ein Vorbild für Deutschland?
Ralf-Uwe Beck | Sprecher Mehr Demokratie e.V.
Dr. Hans-Peter Schaub
Dr. Anne Ulrich | Heinrich-Böll-Stiftung, Referentin für Demokratie - angefragt
11:15 - 12:45 Uhr: Block 3: Parlamentarismus und Beteiligung
Paneldiskussion: Gibt es Unterschiede im Rollenverständnis (von Abgeordneten) vor dem Hintergrund starker Mitbestimmungsrechte?
Vertreter*in aus dem Bundestag
Franziska Ryser | Nationalrätin Grüne Fraktion
Vertreter*in Fraktion Die Mitte im Nationalrat
13:30 – 15:00 Uhr: Block 4: Mitreden und Mitbestimmen - Zur Rolle dialogischer Bürgerbeteiligung und Deliberation im Land der direkten Demokratie
Vortrag „Losbasierte Bürgerbeteiligung in der Schweiz“
Andri Heimann | Zentrum für Demokratie Aarau
anschließend
Paneldiskussion: Erfahrungen mit losbasierten Verfahren in Deutschland und der Schweiz
Andri Heimann
Vertreter*in eines Bürgerrats in der Schweiz
Vertreter*in eines Bürgerrats in Deutschland
15:00 - 15:45 Uhr Schlusswort und Verabschiedung
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei. Besondere Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Um den Zugangslink zu erhalten, ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich.
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Zeitraum
Fr. 17.11.2023 - Sa. 18.11.2023
18:00 - 20:30 Uhr
Kosten
0,00 €
Veranstaltungsort
-
Zoom - Digitale Veranstaltung
Konrad-Adenauer-Platz
40210 Düsseldorf
Termine
Datum | Zeit | Straße | Ort |
---|---|---|---|
Fr. 17.11.2023 | 17:30 - 20:15 Uhr | Konrad-Adenauer-Platz | Zoom - Digitale Veranstaltung |
Sa. 18.11.2023 | 09:00 - 15:45 Uhr | Konrad-Adenauer-Platz | Zoom - Digitale Veranstaltung |
-
Zoom - Digitale Veranstaltung
Konrad-Adenauer-Platz
40210 Düsseldorf
Referent*in
Achim Wölfel
Achim Wölfel (Jahrgang 1990) ist gelernter Politikwissenschaftler und Geschäftsführer des NRW-Landesverbands von Mehr Demokratie e.V. Neben seiner Tätigkeit für Mehr Demokratie referiert Achim regelmäßig an Volkshochschulen zu Themen wie losbasierten Bürgerversammlungen, Klimaschutz durch direkte Demokratie sowie Lobbyarbeit für NGOs und Initiativen. Weiterhin engagiert er sich für die Klimawende Köln und war lange Jahre für die Finanzen der Bürgerinitiative verantwortlich.
Veranstaltungen der Referent*in
Oliver Wiedmann
Oliver Wiedmann (Jahrgang 1975) ist Diplom Sozialwissenschaftler und leitet das Hauptstadtbüro Berlin von Mehr Demokratie e.V.. Er ist dort für den Kontakt zu den politischen Entscheidungsträger*innen zuständig und Vorstandssprecher des Landesverbands Berlin/Brandenburg von Mehr Demokratie e.V. Durch sein langjähriges Engagement im Bereich der direkten Demokratie ist er bestens vertraut mit dem Instrumentarium der direkten Mitbestimmung in Deutschland und der Schweiz.
Veranstaltungen der Referent*in
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